ehem. Rittergut, Hauptgebäude mit Stallungen, 2 km südöstlich von Weißenberg. Zur Architektur - Das Gutshaus, auch H e r r e n h a u s.
Von Gottlieb Graf von Breßler, der das Rittergut seit l777 besaß, wurde der herrschaftliche Wirtschaftshof größtenteils neu erbaut, nachdem 1804 das alte herrschaftliche Schloss niedergerissen worden war. Es war nach der Alten Kirchengalerie von einem Wall und einem Graben umgeben, über den eine Zugbrücke führte. Das H e r r e n h a u s ist ein, der früheren Bedeutung des Gutes nicht mehr entsprechender, rechteckiger, schmuckloser Bau mit einem Obergeschoß und Satteldach. Bemerkenswert ist der geräumige, hohe, mit Kreuzgewölben überdeckte Hausflur, von deren Hinterwand in der Mitte die Treppe ausgeht. Der Raum wird von je einem Fenster seitlich der rechteckigen, mit schlichten Granitgewänden versehenen Tür erleuchtet. Über dem Sturz sitzt ein Gesims; darüber ein Halbkreisfenster, das ebenfalls mit einem waagrechten, gleichbreiten Gesims überdeckt ist, derart, dass es eine in Türbreite hochgeführte geringe Vorlage bekrönt. Die Erdgeschoßfenster sind ähnlich gebildet. Halbkreisfenster erleuchteten hier ein Zwischengeschoß, von denen nur noch wenige auf der Rückseite des Gebäudes zu finden sind. Diese klassizistischen Formen verweisen auf die Zeit nach 1804. Ans H e r r e n h a u s schließt nach Westen und Osten der mächtige Stall an. Die Raumwirkung ist eine vorzügliche dadurch, dass zwischen die weitgespannten Kreuzgewölbe über den Ständen ein in gleicher Weise überwölbter schmaler Mittelgang eingeschoben ist, der Stall wurde, nach 1945 zum Teil als Wohnhaus ausgebaut. Im Gutshaus ist die ursprüngliche Architektur nach 1945 erhalten worden. Im Gebäude befinden sich zur Zeit drei Wohnungen und ein Saal für ca. 60 Personen mit Vereinsraum.
erste urkundliche Erwähnung 1245 unter Fridericus de Maltiz. Ort 1364/79 Maltuwicz als Feste (dörfliche Wasserburg) benannt. 1563 erstmals als Rittergut geführt. Bis 1993 selbständige Gemeinde, danach nach Weißenberg eingemeindet.
Erasmus v. Gersdorf verkaufte das Gut Maltitz seinem Schwager Bernhard v. Schwanitz 1619. Ferdinand v. Gersdorff, der 1626 Maltitz erwarb, verkaufte den Besitz bereits 1632 an Anna v. Nostitz geb. v. Gersdorff. Nach ihrem Tode wird ihr Sohn Hans Christoph v. Maltitz 1638 mit Maltitz belehnt. 1640 wird Balthasar v. Gersdorff Besitzer; er hatte 1638 von den Gebrüdern Hans Christoph und Gotthard Wittig v. Nostitz auch Kl.-Tetta erhalten. Am 22. August 1655 verwandelte der Kurfürst Maltitz und Klein-Tettau in Kunkel-, Erb- und Spill-Lehn.1658 verkaufte Balthasar v. Gersdorff Maltitz an Frau Maria Elisabeth v. Brandshagen, geb. v. Kqaw, in zweiter Ehe vermählte v. Klingen. 1678 verkaufte sie Maltitz ihrem Sohn Adam Friedrich v. Brandshagen. 1700 starb dieser und hinterließ die Güter seiner Tochter Anna Friederika v. Warnsdorf , geb. v. Brandshagen. 1702 verkaufte sie sie ihrem Gatten Augustus Heinrich v. W., erbte sie aber wieder nach seinem 1727 erfolgten Tode. In dritter Ehe war sie vermählt mit Carl Ludwig Freiherrn v. Kqaw; ihm verkaufte sie 1740 Maltitz. 1741 gehen die Güter über in den Besitz des Appellationsrates und Oberamtskanzlers Dr. Frieddrich Schröter auf Hartmannsdorf. Am 24. Oktober 1746 stirbt er. Seine Schwestern, Frau Maria Magdalena Günther (Witwe des Rechtskonsulanten in Zittau Dr. Gottfried Günther.) und Frau Anna Rosina verw. Gösing beerben den Bruder und werden am 2. September 1747 mit Maltitz, Kl.-Tetta und Trähna belehnt. Am 9. August 1747 werden diese Güter in Erbe und Allodium verwandelt. In Folge Erbsonderungsrezesses vom 31 . Oktober 1749 überließ Frau Gösing den Güterbesitz ihrer Schwester, der verw. Günther. Am 5. Februar 1750 belehnt, starb sie am 27. März 1768 und hinterließ die Güter zur Hälfte ihrem Sohne Carl Gottfried Günther, zur Hälfte ihren Enkelkindern, den drei Geschwistern v. Sendewitz. Diese Erben veräußern den Besitz 1769 an Frau Anna Elisabeth Edle v. Lossa , geb. v. Bresler. Nach ihrem 1777 erfolgten Tode beerbte sie ihr Neffe Gottlieb Wilhelm v. Bresler, der die Güter 1810 an seine Tochter Johanna Victoria Gottliebe Gräfin v. Bresler, später vermählte Gräfin v. Loeben verkaufte. Nach ihrem 1829 erfolgten Tode fiel Maltitz nebst Zubehör an ihre Schwester Clementine Constantine Gottliebe Gräfin zu Solm-Sonnenwalde. 1836 erwarb Maltitz und Pertinentien das weltadlige Fräuleinstift Joachimstein zu Radmeritz (polnisch Pałac Radomierzyce). Welches das Gut bis 1945 bewirtschafteten. Zum Gut gehörten eine Mühle eine Brennerei und diverse Ställe. Nach 1945 wurde das Hauptgebäude von der Gemeindeverwaltung genutzt, zeitweise war der Kindergarten hier untergebracht, aber auch die vorhandenen Wohnungen wurden genutzt. Nach der sog. Wende wurde das Gebäude noch kurze Zeit als Wohnhaus genutzt. Ab 1997 nur noch vom Jugendclub als sog. Treffpunkt. Nach einem Lehrstand von ca. 3 Jahren, im Jahr 2003, wurde das Gutshaus, das Hauptgebäude, mit dazugehörigem Grundstück von Familie Krumpholz aus Görlitz erworben und als Wohnhaus genutzt. Die Familie ist bestrebt das Gebäude zu modernisieren und auszubauen.
(Quelle: Ortschronik Gemeinde Maltitz)